Am Dienstag dieser Woche gab die Kryptowährung Bitcoin wieder ein Lebenszeichen von sich. An der Luxemburger Börse Bitstamp schoss der Kurs förmlich innerhalb kurzer Zeit um bis zu 23 Prozent auf 5.076 US-Dollar (USD) nach oben. Andere Kryptowährungen wie Ethereum und Ripple legten ebenfalls spürbar zu.
Die Börsenweisheit „Die Kurse machen die Nachrichten“ bewahrheitete sich im Anschluss einmal mehr, denn die Frage nach den Gründen für den Kursanstieg wurde zunächst mit allgemeinen Themen beantwortet. Darunter fundamentale und politische Rahmenbedingungen wie das Niedrigzinsumfeld oder das Brexit-Chaos. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass der Deutsche Fondsverband BVI fordert, dass Fonds zukünftig auch Kryptowährungen selbst als Anlageobjekt nutzen dürfen. Und zu guter Letzt wurden Spekulationen laut, dass die für 2020 vorgesehene Halbierung der Entlohnung für das Bitcoin-Mining im Vorfeld von Kursanstiegen begleitet werden könnte.
Am Tag danach veröffentlichte das manager magazin, dass laut dem Chef des Londoner Kryptowährungs-Spezialisten BCB Group, Oliver von Landsberg-Sadie, der Kurszuwachs von einem Käufer ausgelöst wurde. Diese habe, den Ausführungen zufolge, auf den Handelsplattformen Kraken, Coinbase und Bitstamp eine Order im Volumen von 100 Millionen USD abgegeben. Vielleicht hat also ein (bereits investierter!?) Anleger nach langen Monaten der Kurskonsolidierung nun gewagt, den Erst- oder Wiedereinstieg zu wagen.
Große Kurssprünge sind bei Bitcoin sowie anderen Kryptowährungen nicht selten. Zu Boomzeiten um den Jahreswechsel 2017/18 hatte ein Bitcoin zeitweise um die 20.000 USD gekostet. Allerdings folgte danach ein horrender Absturz der Kurse, so dass sich der Bitcoin-Kurs im November 2018 bei rund 3.300 USD wiederfand (siehe Grafik).
Die Meinungen über die Nachhaltigkeit der jüngsten Bewegung gehen naturgemäß weit auseinander. Anhänger von Kryptowährungen sehen in der Kursbewegung den Anfang einer neuen Kursrally. Kritiker hingegen bleiben bei ihrem Standpunkt, dass es sich um einen kurzfristigen Hype mit begrenzter Haltbarkeit handelt. Eine notwendige Voraussetzung für weiter anhaltende Kursgewinne ist zweifelsohne, dass eine Vielzahl von Investoren auf künftig steigende Kurse setzt, wodurch eine über längere Zeit zunehmende Nachfrage generiert werden würde, welche den Kurs nach oben ziehen könnte.