Monatsmitte-Update Juli – Der USD wertet gegen EUR deutlich ab

Der Juli ist weit fortgeschritten und in Baden-Württemberg stehen die Sommerferien vor der Tür. Die Aktienmärkte kennen weiterhin nur eine Richtung: nach oben. Wenngleich unsere Aktienquote derzeit zu niedrig scheint, müssen unsere Vermögensverwaltungskunden keine gravierende „Underperformance“ dulden, da die übrige Ausrichtung der Anlagestrategien passt. Unsere aktuelle Positionierung zu Gold haben wir bereits in der letzten Woche dargelegt. Und in unserem Monatsupdate Juli hatten wir bereits bekannt gegeben, dass wir unsere „restlichen“ USD-Positionen verkaufen beziehungsweise in „EUR hedged“-Produktvarianten tauschen. Dass diese Einschätzung bislang richtig war, können Sie nachfolgendem Chart entnehmen:

Quelle: guidants, Zeitraum 23.07.2019-23.07.2020

Sie sehen oben abgebildet den Verlauf EUR vs. USD seit dem 23.07.2019. Der USD hat wie von uns erwartet weiter an Boden verloren, so dass sich der EUR bis auf nahezu 1,16 USD vorarbeiten konnte. Die Bewegung der letzten Tage scheint ein wenig zu schnell von statten gegangen zu sein, so dass zwischenzeitliche Rücksetzer auf 1,145 USD durchaus realistisch sind. Dennoch bleiben wir weiterhin vorsichtig mit USD-Engagements, denn aus Sicht der Charttechnik kann der EUR bis in den Bereich 1,20 USD laufen.

Was sind die Gründe?

Zum einen honorieren die Marktteilnehmer die Einigung auf das Corona-Hilfspaket der EU. Die EU insgesamt muss wettbewerbsfähiger, moderner und innovativer werden. Das Corona-Hilfspaket kann ein wichtiger Schritt in diese Richtung sein. Zum anderen ist der USD derzeit nicht als Krisenwährung gefragt, denn wie an der Entwicklung der Aktienindizes abzulesen ist, sind die Kapitalmarktakteure im „Risk On-Modus“. Als drittes wichtiges Argument ist die deutlich gesunkene Zinsdifferenz zwischen Europa und den USA zu nennen, welche Zinsanlagen in den USA für EUR-Investoren unattraktiver macht. Dies können Sie gut anhand des Vergleichs der Renditeentwicklung für 2-jährige US-Staatsanleihen mit den Renditen für 2-jährige Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland nachvollziehen:

Quelle: guidants, Zeitraum 23.7.2018-23.07.2020

Unser Fazit: Vorerst „Pro EUR“

Weitere Argumente sind die weiterhin hohen COVID-19-Neuinfektionsraten in den USA sowie die Sorge um den weiteren Verlauf des US-Wahlkampfs. In allen Anlageklassen, in denen es möglich & sinnvoll ist, hatten wir, wie geschrieben, Ende März und Anfang Juli USD-Produkte in „EUR hedged“-Produktvarianten getauscht. Dies betraf insbesondere Gold, Emerging Market Bonds und US-Aktien-ETFs. Unser Ziel: Vermeidung etwaiger Währungsverluste und Reduzierung der Risikotreiber für die Portfolien. Diese Positionierung behalten wir b.a.w. bei. Die Wertentwicklungen unserer Anlagestrategien lauten wie folgt (Zeitraum Wertentwicklung 01.01.2020 bis 22.07.2020, Angabe vor Steuer/nach Gesamtkosten für das Kalenderjahr 2020):

  • FO-Strategie: Stabilität – Wertentwicklung -2,01 %
  • FO-Strategie: Multi-Asset – Wertentwicklung +3,16 %
  • FO-Strategie: Offensiv – Wertentwicklung +4,96 %
  • FO-Strategie: Dynamik – Wertentwicklung +5,65 %