Unternehmensgewinne treiben die Aktienkurse – so heißt es ja immer. Daher ist es angesichts der jüngsten Rekordstände sicher angebracht, einen eingehenden Blick auf die zurückliegende Berichtssaison zu werfen.
In den USA dominieren die „Magnificent 7“ nicht nur die Performance
Vor fast exakt einem Jahr legte Nvidia „legendäre“ Quartalszahlen vor, die KI-Euphorie ging danach erst so richtig durch die Decke. Nun krönte die Aktie mit wiederholt sehr guten Zahlen eine äußert starke Berichtssaison, die ihren Teil zu den neuen Rekordständen der US-Indizes beitrug. Belohnt wurde dies mit einem beachtlichen Marktwert von erstmals mehr als 3 Billionen USD. Mit einem sehr guten Beispiel aus dem klassischen Segment Einzelhandel lieferte der Gigant Walmart starke Zahlen und krönte seinen langjährigen Aufwärtstrend abermals mit neuen Allzeithochs. Positiv konnten zahlreiche Sektoren überraschen, vor allem Finanzen, der zyklische Konsum und Kommunikation. Der Gesundheits- und Energiesektor belastete dagegen. Insgesamt haben 79% der US-Unternehmen Ihre Gewinnschätzungen übertroffen, ein leicht überdurchschnittlicher Wert im Langfristvergleich. Ohne den negativen Input der Bereiche Energie und Gesundheit wären die Gewinne noch deutlicher gestiegen. Erfreulich mit leichten Abstrichen bleiben auch die weiteren Gewinnaussichten im S&P 500. Ein detaillierter Blick auf die Marktbreite des S&P 500 gibt aber Aufschluss auf die ungleiche Gewinnverteilung. Den beachtlichen 48 % höheren Gewinnen der sogenannten „Magnificent 7“ stehen nämlich 1,6 % Gewinnrückgang der restlichen 493 Titel gegenüber! Einige Stimmungsindikatoren sollte man also nun langsam genauer im Auge behalten. Trotzdem überwiegen die positiven Signale, hier vor allem die deutliche, kontinuierliche Aufwärtsentwicklung der US-BIP Prognosen für das zweite Quartal. Von einer robusten wirtschaftlichen Entwicklung dürften dann auch die Gewinne der US-Unternehmen profitieren.
Europa hinkt bei der Gewinnentwicklung hinterher
In Europa haben zum Zeitpunkt der Blogerstellung ca. 90% der Unternehmen berichtet. Hier lag der Anteil positiver Überraschungen bei leicht überdurchschnittlichen 59 % eine spürbare Verbesserung gegenüber den Vorquartalen. Einige Schwergewichte konnten die Erwartungen deutlich übertreffen wodurch die Gewinne „nur“ um 6,2% gesunken sind, der Konsens war ursprünglich bei -15%. Positive Überraschungen lieferte vor allem der Energie- und der Finanzsektor. Für Q2 werden aufgrund besserer Einkaufsmanagerindizes und daraus resultierender höherer BIP-Schätzungen wieder leichte Gewinnsteigerungen erwartet. Im heimischen Leitindex DAX haben inzwischen alle Unternehmen berichtet. 63% der Unternehmen konnten ihre Gewinnschätzung übertreffen. Dies ist im langfristigen Vergleich ein guter Wert, und im Vergleich zu den vorangegangenen Quartalen deutlich überzeugender. Positiv überraschen konnten unter anderen Merck, Infineon, Adidas, SAP und Vonovia. Enttäuschungen hingegen fielen vor allem im Automobilsektor an. Wie beim europäischen Index STOXX 600 helfen auch hier die verbesserten Einkaufsmanagerindizes sowie die Wachstumsbelebung, unterstützt von der anhaltend robusten US-Wirtschaft, für einen erfreulichen Ausblick bei den Gewinnen.
Disclaimer: Dieses Dokument wurde durch die Volksbank Kraichgau eG erstellt. Es dient ausschließlich lnformationszwecken und stellt weder ein öffentliches Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Erwerb von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Dieses Dokument ist keine Finanzanalyse. Alle hierin enthaltenen Bewertungen, Stellungnahmen oder Erklärungen sind diejenigen des Verfassers des Dokuments und stimmen nicht notwendigerweise mit denen dritter Parteien überein. Die Volksbank Kraichgau eG übernimmt keine Haftung für unmittelbare oder mittelbare Schäden, die durch die Verteilung und/oder Verwendung dieses Dokuments verursacht werden und/oder mit der Verteilung und/oder Verwendung dieses Dokuments im Zusammenhang stehen. Eine Investitionsentscheidung bezüglich irgendwelcher Wertpapiere oder sonstiger Finanzinstrumente sollte auf der Grundlage eines Beratungsgesprächs sowie Prospekts oder Informationsmemorandums erfolgen und auf keinen Fall auf der Grundlage dieses Dokuments. Die Inhalte dieses Dokuments entsprechen dem Stand zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments. Sie können aufgrund künftiger Entwicklungen überholt sein, ohne dass das Dokument geändert wurde.