Die Achterbahnfahrt ist in vollem Gange!

Seit Mitte Oktober 2022, also seit rund 28 Monaten kennt die Aktienbörse nur eine Richtung: nach oben! Davon mitgezogen: Kryptowährungen, Gold und Anleihekurse. Sozusagen ein Land, in welchem Milch und Honig fließt. Ab November 2024 wurde mit der Wahl von Donald Trump zum 47. Präsidenten der USA sogar kurzzeitig der Extra-Turbo gezündet. Denken Sie nur an die fabelhaften Kursgewinne des Bitcoin. Da wunderte es zunächst, dass einige Experten und Analysten vor „erhöhter Volatilität“ im Börsenjahr 2025 warnten. Und die ersten Wochen des Jahres 2025 gaben ebenfalls Anlass zur Hoffnung, dass die Börsenparty weitergeht.

Börsen-Achterbahn oder: Die neue / alte Normalität kehrt zurück

Der Begriff der erhöhten Volatilität hat uns dabei nicht überzeugt, in vielen Gesprächen gingen wir eher von einer Rückkehr der „Normalität“ aus. Denn es ist völlig normal, dass Börsen nicht wie an der Schnur gezogen nach oben laufen und dass makroökonomische sowie politische (Ver-)Änderungen einen Einfluss auf das Gemüt der Investoren und Börsianer haben. Eine kleine Achterbahnfahrt sozusagen. Und diese Normalität scheint an der Börse nun Einzug zu halten, wie folgende Beispiele zeigen:

  • das geplante 500 Mrd. Sondervermögen der aktuellen Sondierungspartner führt zu einem schnellen Anstieg der Renditen von langfristigen deutschen Staatsanleihen
  • die großen US-Big-Tech Unternehmen korrigieren deutlich (siehe hierzu auch den Blog „Wirbelt DeepSeek die KI-Welt durcheinander?“)
  • die „günstigen“ europäischen Aktienmärkte können ihre US-Pendants derzeit deutlich hinter sich lassen
  • die umfassende „Ent-Bürokratisierung“ in den USA in Kombination mit der erratischen Zoll-Politik lassen eine kurzfristige Abkühlung der US-Konjunktur erwarten

Und daher sollten Sie folgende Grafiken nicht überraschen. Zunächst die Entwicklung der fünf großen Big-Tech Unternehmen im Zeitraum 31.12.2024 – 10.03.2025 in EUR:

 

Quelle: GIS/vwd

 

Direkt im Anschluss die unterschiedliche Wertentwicklung globaler Aktienindizes im selben Zeitraum und in jeweiliger Landeswährung. Der US-Leitindex S&P500 liegt in der Tat derzeit rund 18% hinter dem deutschen Leitindex DAX:

 

Quelle: GIS/vwd

Diese Grafiken täuschen eventuell über eine Tatsache hinweg, welche wir mit dem mittelfristigen 3-Jahres-Chart des US-Leitindex S&P500 seit 2022 aufzeigen möchten, sehen Sie selbst:

Quelle: GIS/vwd

 

Wir haben es zur besseren Übersichtlichkeit farbig markiert: Der US-Leitindex hat seine 200-Tage-Linien den zweiten Tag in Folge unterschritten und „droht“ nun weiter abzurutschen. Einen möglichen Auffangbereich haben wir Ihnen mit den grünen Linien eingezeichnet. Und ja: Es kann durchaus noch rund 10% nach unten gehen – doch dies würden wir weiterhin als „Rückkehr der Normalität“ bezeichnen. Denn vergessen Sie bitte nicht den Hinweis im Eingangssatz: Die Aktienbörsen steigen seit rund 28 Monaten kontinuierlich an – da ist eine Korrektur (auch mit größerem Ausmaß) durchaus angemessen.

Auf was ist nun zu achten?

Ganz wichtig: Ruhig Blut und ein klarer Blick auf die gewählte Anlagestrategie. Eine Investition in Kapitalmärkte ermöglicht das Abschöpfen von Risikoprämien – doch hierfür muss man auch investiert sein. Die makroökonomischen Daten lassen derzeit nicht den Schluss zu, dass sich die USA oder ein Großteil der Welt auf dem Weg in die Rezession befinden. Ganz im Gegenteil, die fiskalpolitischen Investitionen in Deutschland, in China und in vielen anderen Ländern sich mittelfristig positiv. Und in den USA hat die Trump-Administration wohl die Themen „Zollpolitik“, „Migration“ und „Ent-Bürokratisierung“ in der Priorität vor das Thema „Steuersenkung“ gesetzt. Das kann wahltaktisch klug gewählt sein – doch die Zukunft wird uns das noch zeigen. Auf jeden Fall sollte allen Kursrückschlägen zum Trotz keine Panik aufkommen.

Aktive Risikosteuerung in unserer Vermögensverwaltung

Gestatten Sie uns an dieser Stelle ein wenig Eigenwerbung für unsere hauseigenen Vermögensverwaltungslösungen. Denn wir haben uns aktives Risikomanagement auf die Fahnen geschrieben. Und so haben wir in den ersten Wochen des Jahres Stück für Stück die Aktienquoten etwas gesenkt, um von der erwarteten „Normalität“ nicht zu sehr überrascht zu werden. Dies hat uns geholfen, zum Stichtag 07.03.2025 folgende Anlageergebnisse im aktuellen Kalenderjahr zeigen zu können:

Hierbei ist zu erwähnen, dass wir in unserer Family Office-Strategie bereits die hälftigen Kosten belastet haben und trotz der zweistelligen Rückgänge bei US-Aktien und den rückläufigen Anleihekursen in Folge steigender Anleiherenditen die Mandate „nahe der 0%-Marke“ halten können. Die vorhandene Liquidität wartet nun auf die Bodenbildung an den Aktienmärkten, um dann wieder investiert werden zu können.

 

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