Wir sind mutig / Update: So lief der April

Wir sind mit neutralen Aktienquoten in den April. Hintergrund war, dass im Verlauf des März sich erste negative Divergenzen auftaten. Zwei Beispiele, welche wir stellvertretend aufführten, war die sogenannte Marktbreite sowie die Put-Call-Ratio. Unsere Befürchtungen bestätigten sich nicht, ganz im Gegenteil. Denn der April zeichnete sich nicht nur durch eine sehr positive Marktentwicklung sondern auch durch eine beeindruckende Verbesserung der Aktienmarktstruktur aus. So konnte die oben zitierte Marktbreite ihre Schwächephase überwinden und auch andere wichtige Faktoren, wie beispielsweise die sogenannte Branchenrotation, beeindruckten positiv. Die Branchenrotation zeigt, ob eher defensive (z.B. Pharma-) oder aber offensive bzw. zyklische (z.B. Chemie-)Branchen bei Investoren gefragt sind. Ist letzteres der Fall und der Aktienmarkt bewegt sich synchron nach oben, zeigt dies eine gesunde Marktstruktur.

Da sich diese gesunde Marktstruktur auch in den vergangenen Tagen behauptet hat, waren wir mutig und nutzten die beiden vergangenen Tage, um die Aktienquoten unserer klassischen Anlagestrategien wieder leicht zu erhöhen (Status: Moderate Übergewichtung).

Ergänzend die Anlageergebnisse unserer klassischen Anlagestrategien per 30.04.2019 (nach hälftigen Kosten / vor Steuer):

  • Anlagestrategie Stabilität: +4,7% / Schwankung (Volatilität) 2,0%
  • Anlagestrategie Multi-Asset: +6,3% / Schwankung (Volatilität) 3,6%
  • Anlagestrategie Offensiv: +11,6% / Schwankung (Volatilität) 5,6%
  • Anlagestrategie Dynamik: +17,1% / Schwankung (Volatilität) 9,8%

Ein Hinweis zu „sell in may…“

Mit dem Monat Mai beginnt aktuell der Teil des Jahres, welcher mit dem Satz „sell in may – go away“ beschrieben wird. Betrachtet man den US-Aktienindex S&P 500 über die letzten 20 Jahre, zeigt sich jedoch, dass der Monat Mai nicht zwangsweise ein schlechter Börsenmonat sein muss. Vielmehr erreicht er Platz vier in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit, dass der Monat positiv abgeschlossen wird. Deutlich negativer einzustufen sind die Monate Juni und September (siehe Grafik, Berechnung Meyer & Cie, München). Zusammengefasst sehen wir die Saisonalität immer dann als problematisch an, wenn sich vorab eine schlechte Qualität in der Marktstruktur andeutet, was diesmal jedoch nicht der Fall ist. In wenigen Wochen wissen wir, ob unser Mut belohnt wurde…