Update November – Es gibt Hoffnung

In unserem Update Oktober schrieben wir: „…einzig ein knapper Wahlsieg von Joe Biden mit anschließender Anfechtung des Wahlergebnisses durch Donald Trump dürfte Aktienbörsen nicht gefallen und eventuell zu größeren Korrekturen führen… Denn mit einem Beschluss zu einem weiteren Konjunkturpaket könnte man in dieser Phase der Ungewissheit wohl weiterhin nicht rechnen…“. Nun, dieses „worst case Szenario“ hat sich bewahrheitet, doch die Aktienmärkte halten sich nicht an das Drehbuch. Der deutsche Leitindex DAX30 konnte sich am Tag nach der Wahl von seinem Tief bei rund 11.830 Punkten auf über 12.300 Punkte emporarbeiten und die US-Technologiebörse Nasdaq schoss um fast 4% nach oben. Eventuell haben ja die kräftigen Rückschläge der Vorwoche kurzfristig die Kauflaune wieder geweckt und das Wahlergebnis in den Hintergrund treten lassen.

China gibt Anlass zur Hoffnung

Während in der letzten Woche in Europa immer mehr Länder einen „Lockdown light“ beschlossen haben, wurden aus China positive Konjunkturdaten veröffentlicht, unter anderem die viel beachteten Einkaufsmanagerindizes. Damit verfestigt sich die These, dass China als Krisengewinner der Corona-Pandemie eingestuft werden muss. Denn die Einkaufsmanagerindizes befinden sich weiterhin auf Expansionskurs und eine zweite, landesweite Corona-Welle ist derzeit nicht erkennbar.

Quelle: www.esri.cao.go.jp

Doch auch in den USA gab es positive Nachrichten

In den USA liegt die Anzahl der Arbeitslosen noch immer rund 10 Millionen Menschen höher als vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Dies ist grundsätzlich nicht gut, denn grundsätzlich schränken Menschen ohne Arbeit ihren Konsum stark ein. Diese Erwartung wurde auch von uns immer wieder zur Begründung der Gefahr von sogenannten „Zweitrundenffekten“ geäussert. Dies ist auch weiterhin gültig, doch wie es scheint, könnte die positive Entwicklung des US-Immobilienmarktes das Ausmaß der Zweitrundeneffekte mildern.

Quelle: www.nahb.org

Zusammen mit dem Aktienmarkt ist der Immobilienmarkt für die Geldvermögensbildung der US-amerikanischen Bürger enorm wichtig. Und da beide Märkte sich seit der Pandemie sehr gut entwickeln, überlagern diese Effekte unserer Meinung nach den sich schleppend erholenden Arbeitsmarkt. Darüberhinaus zeigt sich am US-Häusermarkt, dass die expansiven geldpolitischen Maßnahmen der US-Notenbank Federal Reserve wohl wirken. Insgesamt also eine interessante Konstellation, welche durchaus aus volkswirtschaftlicher Perspektive in den kommenden Monaten für weiter steigende Aktienkurse sprechen könnte.

Wir sind in der gesamten Vermögensverwaltung in Aktien (noch) „untergewichtet“

Die Volkswirtschaft ist ein Faktor in der Bewertung der künftigen Marktbewegung, Markttechnik, die Positionierung vieler Marktteilnehmer (Sentiment) sowie die Bewertung der Aktienmärkte sind weitere wichtige Faktoren. Da in Summe noch kein positives Investitionssignal vorliegt, besteht unsere seit Mitte Februar umgesetzte Untergewichtung bei Aktieninvestments unverändert in allen Vermögensverwaltungsmandaten. Allerdings möchten wir an dieser Stelle explizit darauf hinweisen, dass es durchaus kurzfristig sein kann, dass wir diese Gewichtung in den kommenden Tagen verändern und die Aktienquoten auf „neutral“ erhöhen. Dies werden wir dann an dieser Stelle möglichst frühzeitig kommunizieren. 

Die Wertentwicklung unserer Anlagestrategien

Unsere Anlagestrategien der „Family Office-Strategie“ weisen für den Zeitraum 01.01.2020 bis 31.10.2020 folgende Wertentwicklung (Angaben vor Steuer und nach gesamten Kosten für dieses Kalenderjahr) auf:

  • FO-Strategie: Stabilität -2,05 %
  • FO-Strategie: Multi-Asset +4,04 %
  • FO-Strategie: Offensiv +5,46 %
  • FO-Strategie: Dynamik +6,77 %

Die Anlagestrategien unserer digitalen Fondsvermögensverwaltung „Kraichgau Weitblick“ weisen für den Zeitraum 07.10.2020 bis 31.10.2020 folgende Wertentwicklung (Angaben vor Steuer und vor Kosten) auf:

  • Kraichgau Weitblick: Defensiv -1,4%
  • Kraichgau Weitblick: Ausgewogen -2,9%
  • Kraichgau Weitblick: Offensiv -2,9%