Wir haben Ende April die Aktienquoten im Rahmen der Anlagestrategien auf „übergewichten“ erhöht. Seitdem gibt es drei spannende Entwicklungen, welche sich auf unsere Portfolien auswirken und wir daher nachfolgend betrachten möchten.
An den Aktienmärkten steigt die Volatilität
Der Mai war bisher von einer deutlich gestiegenen Volatilität geprägt – sowohl diesseits als auch jenseits des Atlantiks. Die im Fokus stehenden Indizes tun sich derzeit schwer, neue Jahreshöchststände oder gar Allzeithochs zu markieren. Positiv ist der Umstand, dass bisher auf schwache Handelstage immer ein schneller Konter der „Bullen“ erfolgt und noch keine charttechnisch wichtigen Unterstützungen unterschritten wurden. Da gleichzeitig Indikatoren wie Marktbreite und Gleichlauf zwischen Aktien- und Anleihen-Indizes intakt sind, gibt es noch keinen Grund zur Beunruhigung. Eine entsprechende Konsolidierung ist auch gar nicht schlecht für den Aktienmarkt, wenngleich die Nerven nun etwas strapaziert werden. Doch wir agieren mit mittelfristigem Fokus und lassen uns von kurzfristigen Nebelkerzen nicht blenden. Unsere jüngsten Käufe, US-Finanzwerte und Ölwerte, können durchaus mit einer positiven Tendenz – teilweise auch gegen den Markttrend – überzeugen. Sollte sich der mittelfristige Trend entgegen unserer Erwartung verschlechtern, werden wir handeln und die Risiken in den einzelnen Anlagestrategien im vorgesehenen Rahmen wieder reduzieren.
Der EUR gewinnt wieder deutlich an Stärke – zu unserem Leidwesen
Obwohl unsere Branchenauswahl (US-Finanzwerte, Ölwerte, Small Cap´s) bzw. die regionalen Investments auf den ersten Blick positive Beiträge zur Wertentwicklung beitragen, kommt dies derzeit nicht in den Kundenportfolien an. Woran liegt´s? Nun, unsere jüngsten Käufe waren allesamt USD-Investments und die aktuelle Stärke des EUR gegen den USD macht daher über den negativen Währungsbeitrag einiges an der positiven Kursentwicklung wieder zunichte. Nun wird es besonders spannend, denn unter charttechnischen Gesichtspunkten könnte der EUR nun zum großen Sprung ansetzen:
Die von oben abfallende Linie resultiert aus einem langfristigen Abwärtstrend der Hochpunkte vom November 2009 und Mai 2014. Auch wenn dies keinen „klassischen“ Abwärtstrend darstellt, so ist es derzeit eine Hürde, die im Wege steht und bei nachhaltiger Überwindung weiteres Potential des EUR gegenüber USD generiert. Wir müssen an dieser Stelle zugeben, dass diese Entwicklung gegen uns läuft und uns nicht gefällt. Das EUR/USD-Signal signalisiert einen neutralen Status – somit sind die Auswirkungen überschaubar. Dennoch ist es schade, dass wir nach aktuellem Stand deutlich zu früh aus EUR in USD umgeschichtet haben.
Gold mit glänzendem Comeback
Die Entwicklung des Goldpreises hingegen lässt uns strahlen. Zu Beginn des Jahres hat uns die Entwicklung des Goldpreises im Hinblick auf die Wertentwicklung sehr belastet. Vor einigen Wochen mussten wir in der Anlagestrategie „Multi-Asset“ das Gewicht sogar deutlich reduzieren. Doch Gold glänzte mit einem schnellen Comeback – woraufhin wir die veräußerten Positionen nach wenigen Tagen zum Teil zurückkauften. Seitdem entwickelt sich der Goldpreis weiter sehr erfreulich und trägt nun positiv zur Wertentwicklung bei. Rückblickend kann zwar argumentiert werden, dass unser aktives Risikomanagement in diesem Fall nicht notwendig gewesen wäre – doch diese Erkenntnis gewinnt der Betrachter ausschließlich durch den Blick in den Rückspiegel. Zur Steuerung der Portfolien muss jedoch durch die Frontscheibe geschaut werden. Und daher freut es uns sehr, dass die Entscheidung, die veräußerten Gold-Positionen nach kurzer Zeit wieder zurückzukaufen, sich als richtig herausgestellt hat. Sehen Sie selbst:
Die Wertentwicklung unserer Anlagestrategien
Unsere Anlagestrategien der „Family Office-Strategie“ weisen für den Zeitraum 01.01.2021 bis 30.04.2021 folgende Wertentwicklung (Angaben vor Steuer und nach hälftigen Kosten für dieses Kalenderjahr) auf:
- FO-Strategie: Stabilität +0,68 %
- FO-Strategie: Multi-Asset +2,45 %
- FO-Strategie: Offensiv +3,99 %
- FO-Strategie: Dynamik +7,41%
Die Anlagestrategien unserer digitalen Fondsvermögensverwaltung „Kraichgau Weitblick“ weisen für den Zeitraum 01.01.2021 bis 30.04.2021 folgende Wertentwicklung (Angaben vor Steuer und vor Kosten) auf:
- Kraichgau Weitblick: Defensiv +1,57%
- Kraichgau Weitblick: Ausgewogen +2,82%
- Kraichgau Weitblick: Offensiv +6,14%