Update März: Kaufen, wenn Kanonen donnern!?

Am 25.02.2022 haben wir Sie „live“ über unsere aktuelle Markteinschätzung informiert – und die Aufzeichnung dieses Live-Streams auch hier auf unserem Blog veröffentlicht. Unsere „guideline“ war: Keine Panik, Vertrauen in die Konstruktion der Portfolien setzen (Gold-Positionen sowie USD-Gewicht hilft) und Orientierung am S&P500. Hier nannten wir den Bereich 4.100 bis 4.200 Punkte,  von welchem wir eine Absenkung der Aktienquote abhängig machten. Im Moment sieht es so aus, dass diese Vorgehensweise uns gut durch diese Krise manövriert. Hier der Blick auf den US-Leitindex S&P500 in USD (Zeitraum 12 Monate):

Quelle: guidants, VB Kraichgau

Die Börse preist bereits das Ende des laufenden Krieges ein  

In den vergangenen Tagen hagelten permanent unterschiedlichste Meldungen auf die Kapitalmarktakteure ein:

  • Der Krieg dauert an, die Meldungen über humanitäre Tragödien häufen sich
  • China, so scheint es, verurteilt den Angriff Russlands auf die Ukraine nicht und zeigt wenig Verständnis für die Sanktionen des Westens
  • Der zew-Index notiert auf Allzeittief
  • Die US-Inflation für den Monat Februar liegt bei (erwarteten) 7,9%
  • Die Kriegsparteien Russland und Ukraine verhandeln zwar, doch eine Annäherung ist bislang kaum zu erkennen
  • Die NATO hält sich nun ihrerseits nicht mehr an Absprachen mit Russland gebunden und plant die Verlegung größerer Truppen an ihre sogenannte „Ost-Flanke“
  • In China führt ein Teil-Lockdown von einigen Millionen Menschen zu panikartigen Verkäufen chinesischer Aktien
  • Aufgrund der erwarteten wirtschaftlichen Abschwächung durch diese Lockdowns verliert der Ölpreis so schnell, wie er in Folge des Krieges zulegen konnte, sehen Sie selbst:
Quelle: guidants
  • Die Erzeugerpreise in den USA für den Februar waren minimal niedriger als von Analysten erwartet, somit hofft man nun auf ein Ende des Inflationsanstiegs
  • die US-Notenbank Federal Reserve wird heute Abend gegen 19.30h MEZ wohl eine Zinserhöhung um 25Basispunkte oder gar 50 Basispunkte bekannt geben

Normalerweise reichen derartige Meldungen für ein ganzes (Kapitalmarkt-)Jahr, doch sie wurden tatsächlich allein in den vergangenen zwei Wochen veröffentlicht. Dennoch haben sich die europäischen Börsen in den vergangenen Tagen „freigeschwommen“ und die Verluste seit 24.02.2022 nahezu komplett aufgeholt. Das alte Sprichwort „Kaufen, wenn Kanonen donnern“ hat sich also im Augenblick wieder bewahrheitet.

In der Vermögensverwaltung verändern wir die aktuellen Allokationen nur marginal

In der Vermögensverwaltung halten wir an den aktuellen Portfoliopositionen vorerst fest, denn die Börse preist im Moment einen Zustand ein, den es noch nicht gibt: Frieden. Und da die Abwärtsrisiken im Falle einer (immer noch möglichen) Eskalation beträchtlich sind, wollen wir keine unkalkulierbaren Risiken eingehen. Dies bedeutet konkret: Da sich der US-Dollar um 1,10 gegenüber dem EUR hält, bleiben die bestehenden USD-Positionen in allen Anlagestrategien bestehen. Gold-Positionen behalten wir ebenfalls, genauso wie unsere Aktienpositionen. In einigen Anlagestrategien haben wir nach der ersten Erholungswelle die Aktienquoten ein wenig reduziert, hier stellen wir den Ursprungszustand wieder her. Eine generelle Ausweitung der Risikoquoten halten wir derzeit nicht für ratsam, denn es sollte nicht vergessen werden: Am Börsenhimmel bildeten sich in den vergangenen Wochen einige ganz dunkle Wolken, und diese könnten auf mittlere Sicht für einige Gewitter sorgen.

Wertentwicklung unserer Anlagestrategien

Die Wertentwicklung unserer Family-Office-Strategien für den Zeitraum 31.12.2021 bis 28.02.2022 liegt nach hälftiger Honorarbelastung (im Monat Januar) und vor Steuer bei:

  • FO-Strategie: Sicherheit -0,6%
  • FO-Strategie: Stabilität -4,0%
  • FO-Strategie: Multi-Asset -5,1%
  • FO-Strategie: Offensiv -6,3%
  • FO-Strategie: Dynamik -8,7%

Die Anlagestrategien unserer digitalen Fondsvermögensverwaltung „Kraichgau Weitblick“ weisen für den Zeitraum 31.12.2021 bis 28.02.2022 folgende Wertentwicklung (Angaben vor Servicehonorar und vor Steuer) auf:

  • Kraichgau Weitblick: Defensiv -3,1%
  • Kraichgau Weitblick: Ausgewogen -4,2%
  • Kraichgau Weitblick: Offensiv -6,0%