Update Januar – mit Zuversicht in das neue Jahr

Am 27.12.2020 veröffentlichte die F.A.Z. in ihrer Sonntagsausgabe die DAX-Prognosen namhafter Kapitalmarktakteure. Über 20 Teilnehmer – und nur ein Teilnehmer „wagte“ es, den DAX30 zum 31.12.2021 unterhalb von 14.000 Punkten zu sehen. Dies zeigt eindrucksvoll, dass einerseits Optimismus insbesondere für die Aktienmarktentwicklung in diesem noch jungen Kalenderjahr vorherrscht. Andererseits zeigt diese Umfrage eine vielleicht besorgniserregende Einigkeit. In rund 12 Monaten wissen wir mehr und konzentrieren uns nun auf die aktuelle Situation.

Wir sind in der gesamten Vermögensverwaltung in Aktien „neutral“ gewichtet

Wir bleiben vorerst bei Aktien „neutral“, aber mit positivem Unterton, denn auf der Anleihen-Seite hatten wir bereits seit dem Spätsommer in Segmente mit höheren Risikoprämien investiert. An einer Übergewichtung „hindern“ uns aktuell lediglich die bereits hohe Bewertung der Aktienmärkte sowie die sehr einseitigen „Sentiments“, also die Stimmung unter den Marktakteuren (was sich an obigem Beispiel ja gut ablesen lässt). Ferner gibt es, wie in unserem Blog „Ausblick 2021“ beschrieben, ein großes Damoklesschwert, welches über dem Kapitalmarkt schwebt: Die Angst vor steigender Inflation. Denn sollte dieser Fall eintreten, bestünde unter Umständen unerwarteter Handlungsbedarf für die großen Notenbanken. Und dies dürfte angesichts horrender Verschuldungsstände bei Staaten und Unternehmen schwierig werden, wie folgende Grafik zur Entwicklung der Verbindlichkeiten globaler Unternehmen (ohne Banken) seit 1999 eindrucksvoll zeigt:

Quelle: FT

Andererseits sind Inflationsdaten nicht dafür bekannt, sich explosionsartig zu verändern und gerade die US-Notenbank hat im vierten Quartal des letzten Jahres bekannt gegeben, eine Überschreitung der Inflationsziele durchaus tolerieren zu wollen. Daher sollte dieses Thema die Zuversicht zu Jahresbeginn nicht trüben und, falls überhaupt, erst in einigen Quartalen Wirkung entfalten.

Der neue US-Präsident kann durchregieren

Eine Anekdote aus den USA, anhand welcher die aktuelle Situation gut skizziert werden kann: Wir hatten in unserem Dezember-Update auf die Befürchtungen einiger Kapitalmarkakteure hingewiesen, dass ein Sieg der beiden demokratischen Senatsbewerber in der Stichwahl in Georgia eine Korrektur an den US-Aktienmärkten auslösen könnte. Die Begründung lautete, dass die Investitionen in Erneuerbare Energien und in Infrastruktur, welche „President-elect“ Joe Biden tätigen möchte, voraussichtlich durch Steuererhöhungen gegenfinanziert werden. Und mit einer Mehrheit der Demokraten im Repräsentantenhaus und im Senat könnten diese bewilligt werden. Nun, es kam wie es kommen musste: Die Demokraten haben gesiegt, die Befürchtungen haben sich bewahrheitet, doch die US-Aktien steigen weiter. Ein schönes Beispiel dafür, dass derzeit der Aktienmarkt „nach oben“ will.

Die Wertentwicklung unserer Anlagestrategien

Unsere Anlagestrategien der „Family Office-Strategie“ weisen für den Zeitraum 01.01.2020 bis 31.12.2020 folgende Wertentwicklung (Angaben vor Steuer und nach gesamten Kosten für dieses Kalenderjahr) auf:

  • FO-Strategie: Stabilität -0,26 %
  • FO-Strategie: Multi-Asset +7,27 %
  • FO-Strategie: Offensiv +9,11 %
  • FO-Strategie: Dynamik +15,56 %

Die Anlagestrategien unserer digitalen Fondsvermögensverwaltung „Kraichgau Weitblick“ weisen für den Zeitraum 07.10.2020 bis 31.12.2020 folgende Wertentwicklung (Angaben vor Steuer und nach Kosten) auf:

  • Kraichgau Weitblick: Defensiv +1,38%
  • Kraichgau Weitblick: Ausgewogen +1,71%
  • Kraichgau Weitblick: Offensiv +2,77%