Die neue Virusvariante „Omikron“ hat den Kapitalmarkt kurzzeitig in einen nennenswerten Schock versetzt. Hierüber berichteten wir bereits in unserem Ad-Hoc-Update Ende November mit dem Titel „Black Friday“. Die Hoffnung auf mildere, weniger problematische, Krankheitsverläufe lässt die Anleger allerdings aufatmen. Zum Stichtag 10.12.2021 liegen wir im amerikanischen Index S&P500 bereits wieder bei 4.712 Punkten und damit auf dem Niveau vor dem 26.11.2021. Nachfolgender Chart veranschaulicht dies:
Wie stark sich die neue Virusvariante, insbesondere in Europa, auf die angespannte Lieferkettensituation auswirken wird, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass hiermit einer von aktuell drei Inflationstreibern gegeben ist. Weitere Treiber sind die Rohstoffpreise und neu: die aktuelle „enge“ Arbeitsmarktsituation in den USA. Letztgenannter Punkt gewinnt zunehmend an Bedeutung für die Inflation und damit auch für die Notenbanken.
Der US-Arbeitsmarkt rückt in den Fokus
Ein Blick auf den amerikanischen Arbeitsmarkt zeigt steigende Löhne sowie eine Knappheit für gut geschultes Personal. Steigende Lohnkosten werden in der Regel in Form von steigenden Güterpreisen an die Verbraucher weitergegeben. Hier kann im schlimmsten Fall eine Lohn-Preis-Spirale entstehen. Aktuell ist dies allerdings nicht in Sicht. Eine verbesserte Produktivität bei den Unternehmen z.B. durch Digitalisierung kann dies abfedern. So kann beispielsweise die Produktion mit weniger Personal aufrechterhalten werden. Die Güterpreise halten in diesem Fall dem Kostendruck am Arbeitsmarkt noch stand.
Die Wirkung der Notenbanken ist begrenzt
Nichts desto trotz bekommt das Thema Inflation scheinbar mehr und mehr einen Nährboden. Die Notenbanken können dem hohen Inflationsniveau allerdings nur wenig entgegenbringen. Warum? Die preistreibenden Faktoren entstehen auf der Angebotsseite. Eine Rückführung des Anleihenankaufprogamms oder eine Erhöhung des Leitzinses wird keine Auswirkung auf die Produktion der Unternehmen haben. Die Erhöhung der Output-Menge wird davon nicht beeinflusst. Damit wächst das Risiko eines „Policy-Mistakes“ der Notenbanken für das kommende Jahr.
Zum Jahresende hin sollte zunächst beobachtet werden, ob sich im Laufe des Dezembers ein Top an den Aktienmärkten ausbildet oder ob sich die Aufwärtsbewegung weiter fortsetzt. Solange uns die Aktienindizes keine klare Richtung vorzeigen, belassen wir die Aktienquoten in unseren Vermögensverwaltungsmandaten auf „neutral“.
Wertentwicklung unserer Anlagestrategien
Die Wertentwicklung unserer Family-Office-Strategien für den Zeitraum 01.01.2021 bis 30.11.2021 liegt nach vollständiger Honorarbelastung und vor Steuer bei:
- FO-Strategie: Stabilität +2,24%
- FO-Strategie: Multi-Asset +3,46%
- FO-Strategie: Offensiv +8,39%
- FO-Strategie: Dynamik +17,52%
Die Anlagestrategien unserer digitalen Fondsvermögensverwaltung „Kraichgau Weitblick“ weisen für den Zeitraum 01.01.2021 bis 30.11.2021 folgende Wertentwicklung (Angaben vor Steuer und vor Servicehonorar) auf:
- Kraichgau Weitblick: Defensiv +1,65%
- Kraichgau Weitblick: Ausgewogen +4,65%
- Kraichgau Weitblick: Offensiv +8,10%