Monatsupdate März – Wir bleiben vorerst vorsichtig

Was für eine Woche. Man muss schon bis ins Jahr 2008 zurückblicken, um einen derartigen Abverkauf in den historischen Wertpapiercharts zu erkennen („Brexit“ in 2016 mal außen vor). Im Zeitraum 21.02.2020 bis 28.02.2020 ergaben sich folgende Drawdowns:

  • DAX30 -12,44%
  • MSCI Europe (Kursindex) -12,04%
  • S&P500 (Kursindex in USD) -11,44%
  • Nikkei225 (Kursindex in JPY) -9,59%

Durch diese massiven Abverkäufe ist in charttechnischer Sicht einiger „Schaden“ entstanden, da zum Teil sehr wichtige Unterstützungen durchbrochen wurden. Derartige Wunden müssen erst einmal verheilen.

Wie geht es nun weiter? U oder V?

In unserem Update vom 25.02.2020 berichteten wir davon, dass wir in Kalenderwoche 8 die Aktienquoten auf eine „Untergewichtung“ reduzierten. Dies hat unseren Kunden in den klassischen Anlagestrategien durchaus ein paar %-Punkte an Verlusten erspart. Doch es gilt nun bereits wieder den Blick nach vorne zu richten: Wird es eine V-förmige Erholung geben (vergleichbar Januar & Februar 2019 in Reaktion auf den Dezember 2018)? Der Blick nach China zeigt, dass dies Realität werden könnte, denn dieser Aktienmarkt befindet sich bereits wieder im Aufwärtsmodus. So ist der Dow Jones China Broad Market Index von seinem Tief bei 370 Punkten inzwischen auf rund 420 Punkte gestiegen. Dieser Entwicklung liegt die Annahme zu Grunde, dass die Corona-Krise in China grundsätzlich überstanden ist und die Wirtschaft sich nun wieder erholt. Doch das ist natürlich reine Spekulation, denn es gilt weiterhin: Die genauen Folgen sind noch nicht richtig absehbar. Vor allem der Einfluss auf die Entwicklung der Unternehmensgewinne im Jahr 2020 ist völlig unklar. Wir hatten in unserem Blog-Beitrag vom 12.02.2020 („Die hohe Bewertung des US-Aktienmarktes“) darauf hingewiesen, dass steigende Unternehmensgewinne die Voraussetzung für prosperierende Kurse an den Aktienbörsen sind. In der Vergangenheit hatten Viruswellen meist einen U-förmigen Verlauf: Einem scharfen Einbruch folgte eine langsame Erholung. Von diesem Muster geht zum Beispiel die Fondsgesellschaft Union Investment auch dieses Mal aus. Dies hätte zur Folge, dass die Aktienbörsen in den kommenden Wochen zunächst das „neue Normalniveau“ finden müssen, von welchem aus dann in einigen Monaten wieder eine Erholung erfolgt.

Neben Corona sehen wir ein weiteres Thema langsam mit Sorge

Also lautet derzeit ein „gängiges Szenario“, dass früher oder später mangels risikoadäquater Renditen am Anleihenmarkt die zu investierenden Gelder vermutlich wieder in den Aktienmarkt fließen werden. Oder gibt es ein Thema, welches die Investoren hiervon abhalten könnte? Nun, ein Blick auf die abnehmende Zuversicht der US-Konsumenten, gemessen am Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe (Markit Service PMI) zeigt unseres Erachtens eine nicht ungefährliche Entwicklung:

Quelle: Meyer & Cie

Der US-Konsument ist DIE Stütze des US-Wirtschaftswachstums, und eine eventuelle Abschwächung des Konsums würde an den Aktienbörsen nicht spurlos vorüber gehen. Daher werden wir in den kommenden Tagen beobachten, ob der oben genannte „technische Schaden“ vieler Aktienindizes schnell behoben wird oder nicht. Davon wird es unseres Erachtens kurzfristig abhängen, ob die Chance auf eine V-förmige Erholung besteht. Zudem werden wir die Reaktion der Aktienmärkte auf die kommenden Konjunkturdaten, in welchen die ersten Folgen des Corona-Virus ablesbar sein werden, abwarten. Auch eventuelle Gewinnwarnungen seitens der Unternehmen werden uns zeigen wie stark sich die Corona-Krise auswirkt.

Wir beobachten den Marktzyklus

Erst wenn wir etwas mehr Gewissheit haben, wie sich der weitere Marktzyklus gestaltet, werden wir im Interesse unserer Kunden wieder „ins Risiko“ gehen. Hierzu werden wir weiterhin intensiv mit unserem Partner die Marktstruktur analysieren und entsprechende Schlüsse ziehen.

Die aktuellen Aktienquoten sowie die Wertentwicklung unserer Anlagestrategien lauten wie folgt (Zeitraum Wertentwicklung 01.01.2020 bis 29.02.2020, Angabe vor Steuer/nach Kosten):

  • FO-Strategie: Stabilität – Wertentwicklung -0,72%
  • FO-Strategie: Multi-Asset – Wertentwicklung +0,78%
  • FO-Strategie: Offensiv – Wertentwicklung -1,91%
  • FO-Strategie: Dynamik – Wertentwicklung -4,38%