Monatsupdate April

Die Unsicherheit an den Märkten ist so präsent wie nie zuvor. Nach dem extremen Abverkauf in den vergangenen Wochen konnten sich die Aktienmärkte ein wenig von den jüngsten Tiefstständen erholen. Es stellt sich die Frage: War´s das schon? Ist mit weiteren Kursverlusten zu rechnen oder sehen wir womöglich die Fortsetzung der Erholungstendenzen? Für letzteres ist es sicher zu früh.

Welche Unsicherheiten bleiben?

Vieles hängt nach wie vor von der Zahl der Neuinfektionen mit COVID-19 ab. Solange hier keine Besserung erkennbar ist, wird der wirtschaftliche Lock-Down eher nicht gelockert werden. Problematisch in diesem Zusammenhang ist, dass sowohl von der Angebotsseite (Lieferengpässe) als auch von der Nachfrageseite (Konsumrückgang) der Wirtschaft zugesetzt wird. Die Arbeitslosigkeit (insbesondere in den USA) nimmt schlagartig zu. Dies wird kurz- bis mittelfristig Auswirkungen auf die bevorstehende Berichtssaison haben. Stand heute ist es schwer abzuschätzen wie stark Umsatz und Gewinn der Unternehmen unter der Corona-Krise leiden. Hinzu kommt der weiterhin niedrige Ölpreis, der zusätzlich der Energiebranche stark zu schaffen macht. Die zunehmende Verschuldung vieler Unternehmen ist in diesem Zusammenhang nicht zu unterschätzen. 

Quelle: Eigene Darstellung, in Anlehnung an Meyer&Cie

Was macht allgemein Mut?

Allerdings gibt es auch positive Aspekte zu nennen. Das Sentiment der Marktteilnehmer, auch Risikoappetit genannt, hat ein historisches Tief erreicht. In der Vergangenheit war dies nicht der schlechteste Zeitpunkt, um erneut einen Fuß in die Tür zu setzen – zumindest auf mittel- bis langfristige Sicht. Die ersten zyklischen Unternehmen berichten bereits davon, ihre Produktion in Asien wieder aufgenommen zu haben. Die „All-In“-Eingriffe der Notenbanken zeigen zudem erste Wirkung. Die Lage an den Rentenmärkten entspannt sich etwas, die Liquiditätsengpässe verschwinden, Geld-Brief-Spannen nähern sich wieder an. Durch das zurückkommen der Kurse verbessert sich zudem die Bewertungssituation der Unternehmen etwas.

Transaktionen in der Vermögensverwaltung

Wir haben die kleine Entspannung am Anleihenmarkt genutzt um Positionen mit Kreditrisiken wie Unternehmensanleihen, Schwellenländeranleihen und Hochzinsanleihen zu reduzieren. Die gewonnene Liquidität wurde dagegen in Staatsanleihen mittlerer Laufzeit getauscht (sichere Häfen) oder im Geldvermögen belassen. Damit konnten wir die Portfolios, neben den sowieso schon niedrigen Aktienquoten, auch auf der Anleihenseite „krisenfest“ machen.

Auf der Aktienseite hatten wir Mitte März einen Fonds nachgekauft, der mittels Optionsstrategien am Aktienmarkt Risikoprämien einsammelt. Der Fonds profitiert so deutlich schneller von Erholungsphasen am Aktienmarkt als der Aktienindex selbst. Anfang April haben wir die Position dann wieder realisiert und Kursgewinne gesichert.

Mit Blick auf die vorherrschenden Unsicherheiten und den nicht abschätzbaren Folgen für die Wirtschaft halten wir an der defensiven Ausrichtung unserer Vermögensverwaltungsmandate fest.

Die Wertentwicklungen unserer Anlagestrategien lauten wie folgt (Zeitraum Wertentwicklung 01.01.2020 bis 31.03.2020, Angabe vor Steuer/nach Kosten):

•             FO-Strategie: Stabilität – Wertentwicklung -5,34%

•             FO-Strategie: Multi-Asset – Wertentwicklung -3,76%

•             FO-Strategie: Offensiv – Wertentwicklung -8,18%

•             FO-Strategie: Dynamik – Wertentwicklung -13,85%