Wir nehmen Bezug auf unseren Blog vom 26.01.2023 und blicken kurz auf die Ereignisse „rund um die Notenbanksitzungen“. Wobei wir uns auf den 01.02.2023, also das Meeting der US-Notenbank Federal Reserve (FED), konzentrieren möchten. Wir haben in unserem o.g. Blog geschrieben „…Die Notenbanken zeichnen jedoch ein anderes Bild…“. Und ja, das hat FED-Präsident Jerome Powell im Rahmen der Pressekonferenz, welche auf die Veröffentlichung des sog. FED-Statements folgt, auch getan. Die Reaktion der Aktienmärkte (stellvertretend der US-Leitindex S&P 500), sehen Sie hier:
Das Leitzinsband wurde um 0,25% auf nun 4,50% bis 4,75% erhöht. Übrigens die achte Zinserhöhung in Serie! Der S&P500 hat nach der Bekanntgabe der Entscheidung (FOMC Decision) kaum reagiert. Doch nach dem Start der Pressekonferenz nahm die „Party“ ihren Lauf. Als Begründung wird angeführt, dass der FED-Präsident 13mal das Wort „Disinflation“ benutzt hat, welches im Rahmen der Pressekonferenz im Dezember kein einziges Mal verwendet wurde. Die Kapitalmärkte interpretieren dies als klares Signal, dass der Leitzinsgipfel erreicht ist.
Die Aussagen des FED-Präsidenten lauteten jedoch anders…
Jerome Powell mühte sich, die fallende Inflationsrate im Bereich der Güter als für den weiteren Inflationsausblick weniger bedeutsam zu erklären. Er verwies auf die Inflationsrate im Bereich der Dienstleistungen ohne Mieten, die noch nicht gesunken wäre oder aus ebenfalls geldpolitisch nicht relevanten Gründen nachlassen würde. Zum Ende der Pressekonferenz schloss er eine Leitzinswende in diesem Jahr aus und verwies auf die unterschiedlichen Einschätzungen der Finanzmärkte und der FOMC-Mitglieder über den weiteren Inflationsverlauf. Egal, die Märkte hatten sich ihre Meinung gebildet und daher stiegen Aktien rasant an und Renditen fielen. In technischer Hinsicht sind die US-Indizes nun besonders interessant, da die ihre Abwärtstrend, ausgehend vom Allzeithoch, nun überwunden und gleichzeitig die jeweilige 200-Tagelinie überhandelt haben. Stellvertretend hier der 12-Monatschart des S&P 500:
Den Sprung über diese mittelfristigen „Taktgeber“ haben wir im blauen Kreis kenntlich gemacht.
Keine direkte Allokationsänderung, aber…
Wir haben bereits am 13.01.2023 unsere Allokationseinschätzung in Gänze auf eine „neutrale“ Position verändert. Wenngleich in der ein oder anderen Anlagestrategie der Vermögensverwaltung noch wenige %-Punkte zu dieser neutralen Quote fehlen, so ist sie generell überall erreicht. Nach vorne muss konstatiert werden: Die aktuelle Bewegung kann noch eine gewisse Zeit andauern. Manche Abwärtstrends wurden gerade erst gebrochen und daher eröffnet sich nun deutliches Potential. Beispielhaft Technologieaktien oder speziell das Segment „Cyber-Security“. Wer daran partizipieren möchte, sollte investiert sein oder noch schnell investieren. Allerdings ist die aktuelle Geschwindigkeit atemberaubend und eigentlich „schreit“ alles nach einer Korrektur. Daher bietet sich auch ein alternativer Weg an: Mittelfristig wird wieder mit einem weltweiten Wirtschaftsaufschwung gerechnet. Normalerweise wird in einem derartigen Umfeld Öl und Gas verstärkt nachgefragt. Die Öl- und Gaspreise sind allerdings in Erwartung einer Winter-Rezession in den vergangenen Wochen deutlich gefallen, einzelne Aktien haben darunter stark gelitten. Wer also dem „Hype“ um die US-Aktien nicht traut, wird auch bei niedrig bewerteten, dividendenstarken Ölwerten fündig, muss hier jedoch vermutlich länger warten, bis diese Kurse wieder zu steigen beginnen. Abschließend der Blick auf unsere aktuelle Allokationsempfehlung:
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