Aktienquote hoch!

Gefühlt war vorgestern noch Weihnachten und gestern schon Faschingsdienstag. Wie immer scheint die Zeit zu rasen – für uns nun Grund, kurz innezuhalten und einen Blick auf unsere Allokationssteuerung der vergangenen beiden Monate zu werfen. 

Ausgangslage: Die Anlageergebnisse im Jahr 2018

Bereits im August 2018 hatten wir die Aktienquoten deutlich reduziert bzw. in einigen Anlagestrategien auf die vertraglich vereinbarte Mindestquote gesenkt. Ergänzend verabschiedeten wir uns von risikobehafteten Anlageklassen innerhalb der Oberkategorie Anleihen wie beispielsweise Emerging Market – und High Yield – Anleihen. Mit dieser defensiven Ausrichtung konnten wir zum Jahresende unsere Kunden vor allzu hohen Wertverlusten bewahren. Unsere Anlageergebnisse im Jahr 2018 lauteten nach Kosten / vor Steuer wie folgt: 

  • Anlagestrategie Stabilität: -0,13%
  • Anlagestrategie Multi-Asset: -4,25%
  • Anlagestrategie Offensiv: -5,41%
  • Anlagestrategie Dynamik: -12,78%  

Zum Jahresbeginn 2019 entschieden wir uns dafür, diese defensive Grundausrichtung zunächst beizubehalten. Dass aufgrund des massiven Abverkaufs an den Aktienbörsen zunächst eine Gegenbewegung einsetzen würde, war zu erwarten. Die entscheidende Frage war, ob diese Gegenbewegung einen „V-förmigen“ oder einen „W-förmigen“ Verlauf nehmen würde. Die ersten volkswirtschaftlichen Frühindikatoren weckten die Hoffnung der Marktakteure, dass sich die Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds nicht ungebremst fortsetzen würde. Die US-Notenbank Federal Reserve (FED) bestätigte zudem auf der Januar-Sitzung ihres Offenmarktausschusses am 30.01.2019, dass sich „die Gründe für das Erhöhen von Zinssätzen etwas abgeschwächt haben“ und sie im Jahr 2019 durchaus „wachsende Anzeichen für Gegenströmungen“ in der Konjunktur registriere.  Die Zurückhaltung der Notenbank mit Blick auf weitere Zinserhöhungen sorgte für neue Käufe an der Wall Street.  

Wir reagierten Anfang Februar mit einer Erhöhung der Aktienquoten

Für uns war die geänderte Situation (Implementierung des sogenannten „Powell-Put´s) Anlass, die defensive Ausrichtung aufzugeben und Anfang Februar die Aktienquoten unserer Anlagestrategien auf die jeweilige neutrale Quote zu erhöhen. Allerdings vollzogen wir die Erhöhung der Risikoauslastung zunächst nur auf Ebene der Oberkategorie Aktien. In der Oberkategorie Anleihen hielten wir weiterhin an unseren umfangreichen Positionierungen in bonitätsstarken deutschen Staatsanleihen fest. Vollkommen zu Recht, wie ein Blick auf die weiter rückläufigen Renditen bewies. Im Verlauf des Februar verbesserten sich neben weiteren Frühindikatoren auch die ersten „harten“ volkswirtschaftlichen Fundamentaldaten und einige politische Themen verloren an kurzfristiger Dramatik (z.B. erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit für eine Verschiebung des „Brexit“) wodurch die Aktienmärkte weiter zulegen konnten.  

Per Ende Februar 2019 wiesen unsere Anlagestrategien (nach hälftiger Kostenbelastung Mitte Januar) folgende Wertentwicklungen nach Kosten / vor Steuer auf:

  • Anlagestrategie Stabilität: +2,22%
  • Anlagestrategie Multi-Asset: +2,30%
  • Anlagestrategie Offensiv: +6,54%
  • Anlagestrategie Dynamik: +9,20%

In zwei von vier Anlagestrategien konnten die Verluste aus 2018 bereits kompensiert werden, in den beiden anderen Anlagestrategien stehen wir kurz davor. Unsere Grundphilosophie, durch signifikante Änderungen in der taktischen Allokation gerade in „Krisenzeiten des Kapitalmarktes“ unsere Kunden allzu hohen Wertverlusten zu bewahren, hat im Jahr 2018 und in den ersten beiden Monaten 2019 gut funktioniert.