
Der vom deutschen Hersteller Biontech entwickelte und zusammen mit dem US-Konzern Pfizer klinisch geprüfte Impfstoff BNT162b2 hat in einer Phase-3-Studie offenbar eine gute Schutzwirkung erzielt. Dabei zeigen die Zwischenergebnisse der laufenden Studie, dass die Effektivität bei mehr als 90% und somit deutlich über derjenigen einer Grippeimpfung liegt. Eine derartige Meldung kann durchaus als „Gamechanger“ tituliert werden. Zumal laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sich derzeit 47 Impfstoffe in der klinischen Prüfung, davon 10 in der Phase 3, befinden. Die Wissenschaft scheint also die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllen zu können.
Die Börse handelt die Zukunft
Natürlich darf trotz der am Montag bekannt gegebenen Nachrichten aus Mainz die Realität nicht komplett ausgeblendet werden. Der US-Konzern Pfizer sieht sich angabegemäß zwar in der Lage, bis Ende des Jahres 2020 bis zu 50 Millionen Impfstoffdosen und im nächsten Jahr 2021 bereits bis zu 1,3 Milliarden Dosen herstellen zu können. Dennoch wird es einige Quartale dauern, bis der gewünschte „Normalzustand“ wieder erreicht werden wird. Die Börse interessiert dies naturgemäß wenig, denn sie richtet den Blick nach vorne und handelt die Zukunft.
Die große Branchenrotation hat eingesetzt
Sozusagen zeitgleich mit der Meldung von Montag setzte die große Branchenrotation ein. Damit ist gemeint, dass die sogenannten „Krisengewinner“ (vornehmlich im Sektor „Information Technology“ zu finden) verkauft und im Gegensatz dazu in „Krisenverlierer“ investiert wurde. Die Auswirkungen auf Sektorebene des S&P 500 Index sind im Bild eindrucksvoll zu erkennen:

Aber auch auf Ebene der Einzeltitel gab es wahnsinnige Bewegungen. Der Technologiekonzern Zoom Video Communications schloss am Freitag mit 500 USD und ging am Dienstag mit 376 USD aus dem Handel, was einem Verlust in Höhe von rund 25% entspricht. Dahingegen konnte Ford Motors als klassischer Zykliker und Vertreter einer im Umbau befindlichen Branche im selben Zeitraum von 6,61 USD auf 7,21 USD zulegen und gewann somit rund 9%. Zwei Beispiele, welche die einsetzende Branchenrotation eindrucksvoll verdeutlichen.
Wir erhöhen in der gesamten Vermögensverwaltung die Aktienquote auf „neutral“
Die Branchenrotation war ein wichtiges Puzzleteil, welches bislang fehlte, um ein positives Investitionssignal zu erhalten. Da zugleich durch die Kursrückgänge der bisherigen Krisengewinner die hohe Bewertung etwas abgebaut wurde, sprang das Investitionssignal auf „grün“. Dies bedeutet, wir erhöhen die Aktienquoten in allen Vermögensverwaltungsstrategien auf „neutral“. Zum Teil werden wir die Erhöhung in zwei oder gar drei Tranchen vollziehen, um die Einstandskurse ein wenig zu glätten. Die Aktienquoten (ohne Gold-Investments), welche wir spätestens Anfang Dezember erreicht haben, lauten wie folgt:
Family-Office-Strategie:
- FO-Strategie: Stabilität – Aktienquote 20%
- FO-Strategie: Multi-Asset – Aktienquote 50%
- FO-Strategie: Offensiv – Aktienquote 80%
- FO-Strategie: Dynamik – Aktienquote 100%
Kraichgau Weitblick:
- Kraichgau Weitblick: Defensiv – Aktienquote 30%
- Kraichgau Weitblick: Ausgewogen – Aktienquote 50
- Kraichgau Weitblick: Offensiv – Aktienquote 70%
Quelle der Impfstoffrecherche: Ärzteblatt