
Montag, der 09.03.2020, wird als weiterer „Schwarzer Montag“ in die Geschichte eingehen. Dabei folgte der deutsche Leitindex DAX30 einem altbekannten Muster: Auf eine erste Verkaufswelle am Freitag folgt die zweite nach dem Wochenende. In der Vergangenheit hat es an der Börse häufig solche Kurseinbrüche gegeben, die ihren Ausgangspunkt an einem „Panic Friday“ nahmen, sich in einem „Black Monday“ fortsetzten und schließlich in einem „Turnaround Tuesday“ erschöpften. Bestes Beispiel dafür ist der Crash von 1987, aber auch im Jahr 2008 und in der großen Rezession 1929 ließ sich dieses statistische Muster beobachten.
Leider blieb der „Turnaround Tuesday“ aus
Leider stoppte jedoch gestern Nachmittag die Erholung und der DAX30 beendete einen weiteren Tag mit negativem Vorzeichen. Kein Wunder, dass der „Angstbarometer“ der Börse, gemeint ist der Volatilitätsindex V-DAX, auf extrem hohen Niveaus verharrte und mit Werten über 60 den höchsten Stand seit der Finanzkrise 2008 verzeichnete. Anders ausgedrückt: Es weht ein Hauch von Lehman über das Parkett. Wir nutzen in der Vermögensverwaltung das extreme Volatilitätsniveau, um in der FO-Strategie „Multi-Asset“ antizyklisch und temporär unsere Positionen in sogenannten „asymmetrischen Optionsstrategien“ zu erhöhen, um von einem mittelfristigen Absinken der Volatilität, welche zu einer Kurserholung dieser Spezialprodukte führen sollte, zu profitieren.
Es gibt durchaus Hoffnung!
Über die Analysemethode „Charttechnik“ streiten sich häufig die Geister. Doch gerade in Situationen wie wir sie derzeit erleben zeigt sich kurzfristig immer wieder, dass die Charttechnik zumindest Orientierung geben kann. Und hier entstand gestern Abend in den USA durchaus ein Fünkchen Hoffnung, denn der S&P500 testete an den beiden zurückliegenden Tagen erfolgreich das Kurstief vom 03.06.2019 bei 2.729 Punkten, was somit als „erfolgreicher Test einer Unterstützung“ gewertet werden kann. Somit besteht aus charttechnischer Sicht berechtigte Hoffnung auf eine kurzfristige Stabilisierung des US-Aktienmarktes.

Aber natürlich muss konstatiert werden, dass in den USA die Corona-Epidemie gerade erst ausbricht und von daher das Ausmaß einer Wachstumsabkühlung bei weitem noch nicht absehbar ist. Dennoch könnten die Kommentare der US-Regierung in Verbindung mit der Zinssenkung der US-Notenbank das oben gezeigte Chartbild bestätigen. Wir werden sehen, die kommenden Tage und Wochen werden Gewissheit bringen.
Bleiben wir bei der Charttechnik: Schauen Sie auf EUR/USD
Am 20.02.2020 sackte EUR/USD auf 1,077 USD und damit auf das tiefste Niveau seit April 2017 ab. Die Charttechnik stellte sich zu jenem Zeitpunkt klar negativ dar. Doch bereits am 25.02.2020 erfolgte die Rückkehr über 1,088 USD, um kurz danach mittels eines weiteren Kurssprungs die Hürde 1,0990 USD zu nehmen und am 02.03.2020 die 200-Tage-Linie zu überhandeln.

Somit kann charttechnisch derzeit das Szenario „Bereich 1,15 bis 1,20“ als wahrscheinlich eingestuft werden. Fundamental wird diese Bewegung durch die abnehmende Zinsdifferenz zwischen den USA und Europa (gemessen an der Überrendite von US-Staatsanleihen zu deutschen Staatsanleihen) flankiert.
Ein starker EUR gegen USD bedeutet Verluste für USD-Investments
Dies hätte für Investoren, welche in EUR konvertieren, Verluste in USD-Investments zur Folge. Da wir gerade in der aktuellen Phase, welche wir angesichts unserer niedrigen Aktienquoten gut meistern, eine neue Risikoquelle frühzeitig eliminieren möchten, haben wir in den zurückliegenden Tagen US-Investments aus den Portfolien verkauft oder aber in „EUR-hedged“ Produktvarianten getauscht. Beispiele hierfür sind Xetra-Gold sowie unsere Aktien-ETF´s basierend auf den Aktienindex MSCI World.
Die Wertentwicklungen unserer Anlagestrategien lauten wie folgt (Zeitraum Wertentwicklung 01.01.2020 bis 10.03.2020, Angabe vor Steuer/nach Kosten):
- FO-Strategie: Stabilität – Wertentwicklung -2,62%
- FO-Strategie: Multi-Asset – Wertentwicklung -2,23%
- FO-Strategie: Offensiv – Wertentwicklung -6,64%
- FO-Strategie: Dynamik – Wertentwicklung -10,33%