Bis Ende Oktober hatte der Aktienmarkt im Jahr 2021 einen Aufschwung erlebt, und der S&P500 hatte zu diesem Zeitpunkt rund 24 % zugelegt. Ende November und in den ersten Dezembertagen sank der Index dann um etwa 5 %. Der Abwärtstrend setzte sich jedoch erfreulicherweise nicht fort. Der S&P500 hat sich seither wieder erholt und kratzte an seinem Allzeithoch. Das klingt nach einer guten Nachricht.
Doch je nachdem, welche Einzelaktien man besitzt, wird sich diese Entwicklung im eigenen Portfolio nicht widerspiegeln. Denn etwa ein Viertel der Aktien des S&P500 liegen derzeit zwischen 10% und 20 % unter ihren 52-Wochen-Höchstständen und rund 15 % liegen sogar noch weiter zurück.
Die Marktbreite fällt deutlich ab
Im Folgenden sind einige Aktien und deren Rückgang gegenüber ihren 52-Wochen-Höchstständen aufgeführt:
- Zoom Video Communications (NASDAQ: ZM): rund -58 %
- Spotify (NYSE: SPOT): -39 %
- Block Inc. (früher: „Square“) (NYSE: SQ): -35 %
- Palantir Technologies (NYSE: PLTR): -57 %
- Twitter (NYSE: TWTR): -42 %
Wir könnten die Liste der Aktien, die in die Knie gegangen sind, während der Gesamtmarkt in der Nähe seines Allzeithochs verharrt, noch deutlich erweitern. Natürlich ist ein Grund die Berechnungsmethode des Index (marktkapitalisiert) und da die zehn größten Aktien des Index bislang kaum verloren, hält dies den Index oben. Doch es zeigt eindeutig, dass Investoren die aktuellen Entwicklungen (u.a. unklare Auswirkungen von Omikron, Reduzierung der Anleihekäufe der US-Notenbank, Scheitern des Sozial- und Klimapakets der US-Regierung,) in ihre Portfoliostruktur einfließen lassen und bereits selektiert vorgehen, Gewinne realisieren oder Branchen untergewichten.
Wir werden kurzfristig etwas vorsichtiger
Mit Blick auf das Jahresende und die ersten Wochen im neuen Jahr werden wir daher etwas vorsichtiger. Das Sentiment ist bereits eher negativ, dies wird den (US-) Aktienmarkt voraussichtlich vor weiteren Abverkäufen schützen. Doch es ist derzeit unklar, welcher Trend sich im kommenden Quartal etabliert. Die Staatsanleiherenditen signalisieren (unerwartet deutlich) bevorstehende wirtschaftliche Schwäche, der Ölpreis kämpft mit der 200-Tage-Linie und auch der Goldpreis kann sich nicht richtig entfalten. In Summe weder ein klares „risk on“ noch ein eindeutiges „risk off“-Umfeld. Und da bei uns das Risikomanagement ein wichtiges Element der Portfoliosteuerung ist, fahren wir die Quoten der direkten Aktieninvestments in einigen Anlagestrategien (sowohl in unserer depotbasierten „Family Office-Strategie“ als auch in unserer Fonds-Vermögensverwaltung „Kraichgau Weitblick“) etwas nach unten und bewegen uns in Richtung „Untergewichtung“.